Das BMF hat zur umsatzsteuerrechtlichen Behandlung von Saunaleistungen in Schwimmbädern Stellung genommen (BMF, Schreiben vom 12.04.2017 - III C 2 - S 7243/07/10002-03).
Hintergrund: Seit dem 01.07.2015 sind Saunaleistungen mit dem Regelsteuersatz zu besteuern (BMF, Schreiben vom 28.10.2014 - S 7243/07/10002-02), während die unmittelbar mit dem Betrieb eines Schwimmbads verbundenen Umsätze nach § 12 Abs. 2 Nr. 9 UStG ermäßigt zu besteuern sind. Hierzu führt das BMF weiter aus:
  • Ob es sich bei den neben der Gelegenheit zum Schwimmen angebotenen weiteren Leistungen (wie z.B. Nutzung von Sauna, Solarium oder Geräten zur Steigerung der Fitness) um selbständige, getrennt zu beurteilende Leistungen oder - zusammen mit der Schwimmbadnutzung - um eine einheitliche Leistung handelt, ist nach den allgemeinen Regelungen zur Einheitlichkeit der Leistung (vgl. Abschnitt 3.10 Abs. 2 und Abs. 3 UStAE) und unter BerĂĽcksichtigung der nachfolgenden Grundsätze zu beurteilen.
  • Wird in einem Schwimmbad zusätzlich die Nutzung einer Sauna angeboten, liegen in der Regel zwei selbständige Leistungen vor, die fĂĽr die Anwendung des ermäßigten Steuersatzes getrennt zu beurteilen sind.
  • Werden fĂĽr die Schwimmbad- und Saunanutzung getrennte Einzelentgelte erhoben, ist stets vom Vorliegen eigenständig zu beurteilender Hauptleistungen auszugehen.
  • Liegen selbständige Hauptleistungen vor, die unterschiedlich zu besteuern sind, und wird fĂĽr diese ein einheitliches Nutzungsentgelt erhoben, so ist das Entgelt auf die einzelnen Leistungen aufzuteilen. Dabei hat der Unternehmer grundsätzlich die einfachstmögliche sachgerechte Aufteilungsmethode zu wählen. Bestehen mehrere sachgerechte, gleich einfache Aufteilungsmethoden, kann der Unternehmer zwischen diesen Methoden frei wählen.
  • Sofern die Nutzung der Sauna nur durch Zahlung eines Aufschlags auf den ohnehin zu entrichtenden Eintritt fĂĽr das Schwimmbad möglich ist, können die Beträge den Leistungen eindeutig zugeordnet werden, so dass es keiner Aufteilung bedarf.
  • Eine einheitliche, nicht aufteilbare Leistung ist anzunehmen, wenn deren einzelne Faktoren so ineinandergreifen, dass sie bei natĂĽrlicher Betrachtung hinter dem Ganzen zurĂĽcktreten. Im Fall einer solchen Leistung eigener Art ist das gesamte Nutzungsentgelt mit dem Regelsteuersatz zu versteuern.
  • Im Einzelfall kann jedoch eine einheitliche Leistung insgesamt ermäßigt zu besteuern sein, wenn aus Sicht des Durchschnittsverbrauchers der dominierende Bestandteil dem ermäßigten Steuersatz unterliegt.
Hinweis: Die Regelungen dieses Schreibens sind in allen offenen Fällen anzuwenden. Das Schreiben inkl. Beispielen ist auf der Homepage des BMF verfügbar. Eine Aufnahme in die NWB Datenbank erfolgt in Kürze. Quelle:BMF online (Sc) Hauptbezug: BMF, Schreiben vom 12.04.2017 - III C 2 - S 7243/07/10002-03 Verwandte Artikel:
  • Schäfer, Ermäßigter Steuersatz fĂĽr den Betrieb von Schwimmbädern, USt direkt digital 14/2015 S. 9, NWB DokID: LAAAE-95630
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