Ausbildung zum Steuerfachangestellten + 10 Jahre Berufserfahrung
(Zugang mit Mittlerer Reife, Fachabitur oder Abitur)
Wer Steuerberater werden will, hat verschiedene Möglichkeiten – von einer Ausbildung über ein duales Studium bis zum Hochschulstudium. Auf allen drei Wegen benötigen Sie mehrere Jahre Berufserfahrung. Erfahren Sie alles über die persönlichen und formalen Voraussetzungen zur Zulassung, die Inhalte und den Ablauf der Ausbildung sowie die Steuerberaterprüfung.
Der Berufszugang ist streng geregelt. Die drei klassischen Wege zur Zulassung zum Steuerberaterexamen führen über:
Je nach Werdegang ist die geforderte praktische Tätigkeitszeit unterschiedlich lang: zwei, drei, vier, sechs oder acht Jahre.
Tipp: Sollten Sie unsicher sein, ob Ihre individuelle Vorbildung für die Zulassung zur Prüfung ausreicht, fragen Sie bei Ihrer Steureberaterkammer nach. Dort können Sie einen Antrag auf eine verbindliche Auskunft stellen. Die Formulare dafür finden Sie zum Herunterladen auf der Homepage der jeweiligen Steuerberaterkammer. Für das Bearbeiten des Antrags verlangt die Kammer eine Gebühr von 200 Euro.
Der niedrigschwelligste Einstieg in die Laufbahn zum Steuerberater ist eine steuerfachliche oder kaufmännische Ausbildung.
Es wird lediglich geprüft, ob Sie einen kaufmännischen Abschluss oder eine gleichwertige Vorbildung vorweisen können. Wie lange die Ausbildung gedauert hat und wo Sie diese absolviert haben, ist nicht entscheidend.
Nach einer kaufmännischen Berufsausbildung müssen Sie mindestens acht Jahre Berufserfahrung sammeln. Haben Sie nach dem Ende Ihrer Ausbildung zusätzlich einen Abschluss als Bilanzbuchhalter (IHK) oder Steuerfachwirt gemacht, reichen sechs Jahre Berufserfahrung mit steuerrechtlichem Fokus. Die Ausbildung selbst zählt nicht zu den Jahren der praktischen Erfahrung. Hinweis: Diese Neu-Regelung gilt für Prüfungen ab 2021. Sofern Sie zum Beispiel den Vollzeitlehrgang in 2020 belgen möchten, benötigen Sie mit einen Bilanzbuchhalter-Abschluss (IHK) weiterhin 7 Jahre und mit mit einer kaufmännischen Ausbildung 10 Jahre Berufspraxis.
Tipp: Ein Plus für Sie persönlich ist natürlich die Ausbildung als Steuerfachangestellte. Denn dann sind Sie mit vielen Themen, die Sie in der Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung vertiefen, bereits vertraut.
Viele Studiengänge bereiten den Weg zur Steuerberaterprüfung, allen voran ein wirtschafts- oder rechtswissenschaftliches Studium.
Informieren Sie sich über den Master of Arts in Taxation.
Die vorgeschriebene Berufserfahrung entscheidet sich nach der Dauer des Studiums.
Tipp: Ein spezialisierter Studiengang bietet sich vor allem dann an, wenn Sie sicher wissen, dass Sie einen Karriereweg im Bereich Steuern und Wirtschaftsprüfung einschlagen wollen. Wollen Sie sich noch andere berufspraktische Tätigkeiten offenhalten, entscheiden Sie sich eher für den breit gefächerten Studiengang BWL oder VWL.
Das berufsbegleitende Studium verbindet Theorie und Praxis noch stärker als es eine einfache Ausbildung tut. Denn hier absolvieren Sie parallel zum Studium die Ausbildung zum Steuerfachangestellten und können schon einige Jahre Praxiserfahrung sammeln. Je nach Studiengang erhalten Sie neben Ihrem Bachelor-Abschluss noch ein Ausbildungszertifikat.
Neben den formellen Voraussetzungen ist es wichtig, dass Sie persönlich geeignet sind. Denn zum Beruf gehört neben Jahresabschlüssen und Bilanzen auch die Beratung der Mandanten. Im besten Fall agieren Sie als betriebswirtschaftlicher „Hausarzt“, etwa, wenn es um Unternehmensgründung, das Tagesgeschäft oder auch die Frage der Nachfolge geht.
Zu den Voraussetzungen persönlicher Natur gehören:
Eine klassische Ausbildung zum Steuerberater gibt es nicht. Die Inhalte werden stattdessen in Lehrgängen vermittelt. Diese sind speziell auf Ihre Vorkenntnisse und Bedürfnisse zugeschnitten und bereiten Sie umfassend auf das Examen vor. Die Ausbildungsdauer variiert je nach Lehrgang. Zu den Inhalten gehören unter anderem die Themengebiete
Das sind auch die Themen, die später in der schriftlichen Steuerberaterprüfung behandelt werden. In der mündlichen Prüfung sind zudem noch weitere Gebiete relevant, etwa
Die Steuerberaterprüfung ist das anspruchsvollste Examen Deutschlands. Von den bundesweit jährlich knapp 5.000 Kandidaten besteht nur rund jeder Zweite im ersten Anlauf. Damit auch Sie zu dieser erfolgreichen Hälfte gehören, sollten Sie sich für das richtige didaktische Konzept entscheiden.
Überlegen Sie sich auch, ob Sie einen Vollzeitlehrgang machen oder sich über einen längeren Zeitraum am Wochenende mit der Vorbereitung befassen möchten. Das passende Konzept richtet sich nach Ihrem Lerntyp sowie nach Ihrer individuellen Lebenssituation. Im Zweifel testen Sie verschiedene Lehrgänge und entscheiden dann, was für Sie individuell das richtige ist. Denn eines ist klar: Nur mit einer 1a-Vorbereitung werden Sie die Prüfung meistern.
In Klausurenkursen bereiten wir Sie optimal auf die Klausuren vor und zeigen, wie Sie Ihr gesammeltes Wissen bestmöglich einsetzen.
In Lehrgängen zur mündlichen Prüfung bereiten wir Sie auf die speziellen Anforderungen vor und trainieren Sie optimal für die dezidierte Prüfungssituation.
Der Weg zum Steuerberater ist intensiv, sowohl bezüglich des Aufwands als auch der Kosten. Neben den Ausgaben für Vorbereitungskurse müssen Sie die Gebühren der Steuerberaterkammern einkalkulieren.
Ja, es gibt verschiedene Möglichkeiten der Förderung und Finanzierung. Es gibt zum Beispiel die Bildungsprämie des Bundes, regionale Förderungen, Weiterbildungsstipendien und Studienkredite. Auch Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter, etwa durch eine bezahlte oder unentgeltliche Freistellung. Hier finden Sie eine Übersicht über Förderungsmöglichkeiten.
Die genauen Aufgaben sind im Steuerberatungsgesetz (StBerG) geregelt. Zu den Hauptaufgaben zählen die fünf großen Bereiche
Dazu gehören alltägliche Dinge wie die Bearbeitung von Steuerformularen, die Kommunikation mit Mandanten und Behörden und die Beratung in Rechtsfragen. Erfahren Sie alles über den Beruf und die Aufgaben des Steuerberaters.