Das BMF hat sein Schreiben zur Anwendung der einkommensteuerlichen und lohnsteuerlichen Vorschriften vom 14.12.2016 angepasst. Danach ist nun auch das steuerfreie Aufladen von Elektrofahrrädern, die verkehrsrechtlich nicht als Kfz einzuordnen sind, im Betrieb des Arbeitgebers möglich (BMF, Schreiben v. 26.10.2017 - IV C 5 - S 2334/14/10002-06).

Hintergrund: Nach § 3 Nr. 46 EStG sind die zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn vom Arbeitgeber gewährte Vorteile für das elektrische Aufladen eines Elektrofahrzeugs oder Hybridelektrofahrzeugs im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 zweiter Halbsatz EStG an einer ortsfesten betrieblichen Einrichtung des Arbeitgebers oder eines verbundenen Unternehmens (§ 15 des AktG) und für die zur privaten Nutzung überlassene betriebliche Ladevorrichtung steuerfrei. Die Befreiung betraf bisher lediglich das Aufladen von E-Bikes, die als Kfz einzuordnen sind. Das BMF hat Rn. 10 seines Schreibens v. 14.12.2016 wie folgt angepasst:
  • Zu den begĂĽnstigten Fahrzeugen rechnen auch Elektrofahrräder, wenn diese verkehrsrechtlich als Kraftfahrzeug einzuordnen sind (z.B. gelten Elektrofahrräder, deren Motor auch Geschwindigkeiten ĂĽber 25 Kilometer pro Stunde unterstĂĽtzt, als Kraftfahrzeuge).
  • Aus BilligkeitsgrĂĽnden rechnen vom Arbeitgeber gewährte Vorteile fĂĽr das elektrische Aufladen von Elektrofahrrädern, die verkehrsrechtlich nicht als Kraftfahrzeug einzuordnen sind (u.a. keine Kennzeichen- und Versicherungspflicht), im Betrieb des Arbeitgebers oder eines verbundenen Unternehmens (§ 15 des AktG) nicht zum Arbeitslohn;
  • Rdnr. 32 (Anwendung des BMF-Schreibens vom 01.01.2017 bis 31.12.2020) ist hier nicht anzuwenden.
DarĂĽber hinaus hat das BMF nach Rdnr. 19 folgende Rdnr. 19a eingefĂĽgt:
Es bestehen keine Bedenken, für den Zeitraum vom 01.01.2017 bis 31.12.2020 zur Vereinfachung des Auslagenersatzes für das elektrische Aufladen eines Dienstwagens (nur Pkw) nach § 3 Nummer 50 EStG und zur Anrechnung von selbst getragenen individuellen Kosten des Arbeitnehmers für Ladestrom auf den Nutzungswert folgende monatlichen Pauschalen typisierend zugrunde zu legen:
  • mit zusätzlicher Lademöglichkeit beim Arbeitgeber
    20 € für Elektrofahrzeuge i. S. d. Rdnr. 6 und 10 € für Hybridelektrofahrzeuge i. S. d. Rdnr. 8
  • ohne Lademöglichkeit beim Arbeitgeber
    50 € für Elektrofahrzeuge i. S. d. Rdnr. 6 und 25 € für Hybridelektrofahrzeuge i. S. d. Rdnr. 8.
Hinweis: Die Änderungen sind in allen offenen Fällen anzuwenden. Quelle: BMF, Schreiben v. 26.10.2017 - IV C 5 - S 2334/14/10002-06, NWB DokID: KAAAG-60851(il) Verwandte Artikel:
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