Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit im Unternehmen
Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Nachhaltigkeit im Unternehmen bezeichnet grundsĂ€tzlich VerantwortungsuÌbernahme fuÌr die Auswirkungen des eigenen Wirtschaftens auf die Gesellschaft und dahingehende Handlungen. HierfuÌr stehen verschiedene Schlagworte im Raum. Sie setzen jeweils einen speziellen Fokus. Oft fĂ€llt der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR). Er bezieht sich auf die unternehmensinterne Aufstellung in Sachen Nachhaltigkeit. Nicht weniger hĂ€ufig wird von ESG (Environment, Social and Governance) gesprochen. Insbesondere aus der Kapitalmarktperspektive, wenn es um die Lenkung von Investitionsströmen in nachhaltiges Business geht. Gemeinsam ist diesen Schlagwörtern, dass an ihnen Ober- und Unterthemen hĂ€ngen, die in anerkannten Referenzdokumenten wie der ISO 26000, der GRI oder dem SASB ausgebreitet sind, und dass sie neben ökologischen auch soziale und ökonomische Aspekte umfassen.
4 Themenbereiche
Professionelles nachhaltiges Wirtschaften umfasst im Wesentlichen vier Themenbereiche: Arbeitsbeziehungen, Einkauf, Umwelt und die GeschÀftsethik.
An ihnen hĂ€ngen dutzende Unterthemen, wie beispielsweise Anti-KorruptionsmaĂnahmen, faire GeschĂ€ftspraktiken, Diversity, Lohngleichheit, Anti-Diskriminierung, wettbewerbswidrige Praktiken, Lieferanten-Audits, Emissionsmanagement und sehr viele mehr. In eine Strategie und in die Unternehmenskultur gepackt und zusammen umgesetzt, entsteht aus all diesen Themen professionelles nachhaltiges Wirtschaften.
Keine gesetzliche Pflicht zur Nachhaltigkeit fuÌr Unternehmen
Nur die ErfuÌllung gesetzlicher Pflichten reicht nicht aus, um sich als nachhaltig bezeichnen zu können. Denn bislang sind Unternehmen nur in geringem MaĂe gesetzlich zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Derzeit besteht durch die CSR-Richtlinie die Verpflichtung fuÌr groĂe Unternehmen, einen öffentlich zugĂ€nglichen Nachhaltigkeitsbericht abzugeben, unter anderem zu Anti-Korruptionsaspekten, Einhaltung von Menschenrechten und Arbeitnehmerbelangen. Dies soll eine nachhaltige Entwicklung im Unternehmen fördern.
Druck ist da â aber nur sehr leicht
Etwas weiter geht das im Juni 2021 verabschiedete Lieferkettengesetz. Hierdurch sollen Unternehmen in die Pflicht genommen werden, gewisse Arbeits- und Menschenrechtsstandards entlang der gesamten Lieferkette einzuhalten. Wie sich dieses neue Gesetz tatsÀchlich auswirkt, bleibt derzeit jedoch noch ungewiss.
Aber auch innerhalb der Unternehmen gibt es bislang wenig gesetzlichen Druck. Insbesondere BetriebsrÀte haben wenig Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen. Ihnen stehen keine Mitbestimmungsrechte zu, etwa i. B. auf eine nachhaltige Personalplanung oder die Anfertigung des CRS-Berichts.
Freiwillige unternehmerische Selbstverpflichtung
FuÌr Unternehmen ist deshalb eine unternehmerische Selbstverpflichtung unumgĂ€nglich. Schon heute können zahlreiche rechtliche Hebel zu einer nachhaltigen Transformation des Unternehmens eingesetzt werden. Dabei muÌssen aber rechtliche Vorgaben beachtet werden, die die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen erschweren können: Darf z. B. eine Home-Office-Pflicht fuÌr ein besseres Emissionsmanagement eingefuÌhrt werden?
HR als Antreiber
Nachhaltigkeit ist ein interdisziplinĂ€res Thema und kann nicht allein der GeschĂ€ftsfuÌhrung uÌberlassen werden. Eine SchluÌsselrolle spielt hierfuÌr der Bereich HR. Denn:
- Immer mehr Bewerber achten bei der Wahl eines zukuÌnftigen Arbeitgebers auf Nachhaltigkeit, wie eine Befragung der Jobbörse Stepstone zeigt. Dabei gaben unter anderem drei Viertel der Befragten an, es sei fuÌr sie wichtig, dass Nachhaltigkeit fuÌr den Arbeitgeber eine groĂe Rolle spielt. Wer in Sachen gruÌne UnternehmensfuÌhrung innovativ ist, hat also einen Vorteil im âwar for talentsâ.
- Aber auch fuÌr bereits beschĂ€ftigte Arbeitnehmer ist Nachhaltigkeit von zentraler Bedeutung. BeschĂ€ftigte, die sich mit der Unternehmensphilosophie identifizieren, werden sich seltener beruflich umorientieren. Auch fuÌhren Angebote wie beispielsweise Firmen-E-Bikes, nachhaltige Bonusprogramme und eine gute Work-Life-Balance zu einer höheren Zufriedenheit der Belegschaft.
- Und wem das nicht uÌberzeugend genug ist, der kann sich die wirtschaftlichen Vorteile anschauen. Eine Studie zu den 17 SDGs (Sustainable Development Goals) der UN zeigt, dass eine Erreichung der Ziele neue Möglichkeiten im Wert von 12 Bio. Dollar schaffen kann.
Die Nachhaltigkeitsagenda fuÌr HR
Der Bereich HR muss nun vor allem eins begreifen: FuÌr ein erfolgreiches und zukunftstrĂ€chtiges Personalmanagement sollte heute schon die Förderung einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmenskultur im Vordergrund stehen.
Dieser Beitrag wurde zuerst auf dem CMS-Blog veröffentlicht.